2009年3月1日星期日

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1001 Sabine Ercklentz / Andrea Neumann:::: LAlienation



1 BIALETTI 8'35"
2 LALIENATION 8'46" (excerpt, vbr mp3)
3 ORTLAUT 10'54"
4 PASSER PAR TOUT 7'26"
5 TWIN QUARTET 9'03"
6 LALIENATION [Mpeg4] 8'46"

Audio CD extra, 6 panels digipak with 16 pages booklet including essay by Marion Saxer on music on Ercklentz / Neumann. Translated by William Wheeler.
50 minutes+
Release date: April 2010
12 Euros + shipping order

Line Note (English version come with the cd booklet):Mediengemische. Sabine Ercklentz und Andrea Neumann spielen mit der Technik
Die Eroberung der Klangfarbe als eigenständiger Parameter ist das große Thema der Musik des 20. Jahrhunderts. Klangfarbe ist auch der zentrale musikalische Parameter der Musik von Sabine Ercklentz und Andrea Neumann. Das Duo überträgt damit Entwicklungen der schriftlich fixierten Kompositionen Neuer Musik in die eigene musikalische Praxis, die geprägt ist von einem äußerst bewussten Umgang mit den Farbcharakteren der Klänge. Sämtliche Stücke der vorliegenden CD faszinieren mit fein ausgehörten, ungewöhnlichen Klangtexturen. Diese bewegen sich in einem spannungsvollen Feld zwischen traditionellen Instrumentalklängen und elektronischen Klängen, die sich zum Teil bewusst digitalen Störgeräuschen anähneln oder mit Fauchen, Summen, Zischen oder Zirpen eher an Tierlaute erinnern. Den „Ohrwünschen folgen“, hat die ausgebildete Pianistin Andrea Neumann einmal diese Suche nach einer selbst geschaffenen Klangwelt genannt. Das Inside-Piano, ihr eigens entwickeltes „Spezial-Instrument“ ist aus dem Motiv heraus entstanden, diese eigenen „Ohrwünsche“ zu befriedigen.

Der von dem Klavierbauer Bernd Bittmann aus leichtem Metall angefertigte und von Tastatur und Gehäuse entkleidete Klavierrahmen wird mit zahlreichen Präparationen bespielt. Pickups, die an unterschiedlichen Stellen des Instrumentes positioniert sind, dienen, aufgrund ihrer unterschiedlichen Abnahmecharakteristiken, neben der Verstärkung des ansonsten sehr leisen Instruments ebenfalls der Erweiterung des klanglichen Spektrums. Das für die Verstärkung erforderliche Mischpult wird durch interne Rückkoppelungen selbst zum klingenden Teil des Instrumentariums. Zudem können akustisch erzeugte und elektronische Klänge miteinander kombiniert werden – etwa wenn eine oszillierende Seite des Pianos die Frequenz einer Rückkoppelung beeinflusst. Daraus ergibt sich die für Ercklentz/Neumann typische akustisch-elektronisch hybride Klangwelt. Auch die Zeitlichkeit der Klänge kann per Mischpult verändert werden. Scharfe Schnitte werden nun möglich, das plötzliche Einsetzen oder Abreißen von Klängen, das von einer Interpretin oder einem Interpreten in dieser extremen Präzision nicht realisieren werden kann.

Sabine Ercklentz erweitert ebenfalls die klanglichen Möglichkeiten ihres Instruments, der Trompete, mit Tonabnehmern und live-elektronischen Modulationsmöglichkeiten. Ercklentz kann die von ihr erzeugten Klänge zu mehreren elektronischen Stimmen splitten und durch Verzerrer und Filter zusätzlich verfremden. Zudem mischt sie live gespielte und gesampelte Klänge und erzeugt damit eine mehrstimmige und räumliche Klangsprache. Ihr Spiel auf dem Instrument selbst folgt darüber hinaus bereits einem spezifischen Klangideal: Ercklentz vermeidet die konventionelle Tonerzeugung fast gänzlich. Sie strebt stets einen starken Geräuschanteil bei den von ihr live gespielten Klängen an und hält die Intonation bewusst in der Schwebe. Zudem bevorzugt sie ein sehr leises Spiel, das intensiv verstärkt wird, um die Farbcharakteristik der Trompete nicht vollständig zur Entfaltung kommen zu lassen. Mit diesen Eigenheiten nähert Ercklentz das Live-Spiel den elektronisch modifizierten Klängen an.

Wie die beiden Musikerinnen die Elektronik verwenden, geht jedoch über die bloße Klangexploration hinaus. Bei dem „medial turn“ in der Musik von Sabine Ercklentz und Andrea Neumann handelt es sich um einen subtilen Einsatz der avantgardistischen Strategie der Abweichung, das heißt eine künstlerische Praxis oder ein künstlerisches Medium wird in einen fremden Kontext transferiert und erzeugt dadurch eine ästhetische Differenz. Ercklentz/Neumann erzielen mit ihrem spezifischen und singulären Setting sogar eine doppelte Differenz. Zum einen beziehen sie sich auf die ältere musikalische Praxis der Schriftlichkeit zurück: Die stets schriftlich fixierte Klangfarbenkomposition des 20. Jahrhunderts wird übersetzt bzw. verschoben in die nicht-schriftliche Praxis der medienintegrativen Improvisation. Zugleich besteht aber auch ein Bezug zur zeitgenössischen Computerkomposition, die nicht mehr der lebendigen Interpreten bedarf. Hierzu erzeugen Ercklentz/Neumann ebenfalls eine Differenz, wenn sie diese Klänge in die ältere Praxis des Live-Spiels „rücküberführen.“ Diese Differenzen oder Verschiebungen machen den ästhetischen Reiz der Arbeit von Ercklentz/Neumann aus. Dass die elektronische Klangwelt von zwei Musikerinnen live am Instrument erzeugt wird, macht das Spezifische und Singuläre der Aufführungssituation aus und wirkt sich darüber hinaus auch unmittelbar auf das Klangbild der Musik aus. Denn der Raum für musikalisch Spontanes, für situativ sich ergebende Abweichungen, der in den Stücken offen gelassen wird, teilt sich den Hörern mit. Dass diese so technisch anmutende Klangwelt von den Interpretinnen unmittelbar hervorgebracht wird, bleibt musikalisch auf einer subtilen Ebene wahrnehmbar und schlägt sich in feinen zeitliche Nuancierungen und schwer fassbaren klanglichen Manifestationen des physischen Prozesses des Instrumentalspiels nieder. Diese Qualitäten sind auch auf einer CD-Aufnahme wahrnehmbar, wenn der visuelle Eindruck der Aufführung entfällt.

Die Komplexität der Medienkonstellation der vorliegenden Aufnahmen wird deutlich, wenn man sich klarmacht, dass die Verwendung der Elektronik der zeitgenössischen Mediensituation entspricht, dagegen verweist die improvisatorische Praxis auf vor-schriftliche und schriftliche Medienphasen. Gerade solche medialen Mischsituationen, in der Prä-Schriftlichkeit, Schriftlichkeit und Post-Schriftlichkeit zu jeweils individuellen Konstellationen zusammentreten, sind typisch für die zeitgenössische musikalische Medienpraxis. Die Verwendung neuer Medien führt eben nicht zur Absage an ältere Praxen sondern beleuchtet diese in neuen medialen Konstellationen.

Auch das Live-Instrumentalspiel der beiden Protagonistinnen erfährt durch die verwendete Technik eine leichte Verschiebung: Typisch für die traditionelle musikalische Aktion ist die Möglichkeit, Klang und Motorik der Interpreten aufeinander zu beziehen. Das Publikum sieht auch, was es hört, wenn es eine Pianistin oder eine Trompeterin im Konzert erlebt. Diese Abbildlichkeit des Klanglichen in der Instrumentalmotorik wird durch die Verwendung von Elektronik bei Ercklentz/Neumann aufgebrochen. Zwar ist die Live-Aktion essenziell, aber nicht alle Klänge können Spielbewegungen der Protagonistinnen zugeordnet werden. Dadurch entsteht eine Irritation, eine gleichsam medial gefilterte, unmittelbare Präsenz der Akteurinnen. Auch in Bezug auf das Instrumentalspiel ist demnach bei Ercklentz/Neumann eine Zwischenform gegeben zwischen rein elektronischer Klangerzeugung und traditionellem Instrumentalspiel, in der technische und menschliche Akteure sich mischen. Typisch für diese neue Medienkonstellation ist zudem, dass darin wieder Rückgriffe auf ältere Praktiken enthalten sind.

Charakteristisch für die Arbeit von Ercklentz/Neumann ist zudem, dass den einzelnen Stücken jeweils individuelle Konzepte zugrunde liegen. Dies gilt auch für alle auf dieser CD versammelten Aufnahmen. Für die Konzepte und die daraus sich ergebenden musikalischen Arbeitsprozesse sind die verwendeten technischen Medien von großer Bedeutung.

Die Grundidee von Ortlaut z.B. ist direkt von der Technik inspiriert: Der formale Ablauf des Stückes ergibt sich aus dem Versuch, unterschiedliche Lautsprecherkonstellationen auszuloten. Das Spiel mit den räumlichen Möglichkeiten der vier in den Konzerten benutzten Lautsprecher ist auf einer Stereo-Aufnahme nicht leicht zu verfolgen. Dass Ortlaut dennoch als vollständiges Stück wahrgenommen wird, liegt an der wachen und immer eigenartigen und überraschenden Klangwelt des Stückes, deren spezifische Farbigkeit sich ebenso schwer beschreiben lässt, wie etwa der Geschmack von Kaffee. Wenn im letzten der drei Teile der Improvisation eine ruhige Klangfläche aus tierhaft summend-surrenden Klängen, mit atmenden Geräuschen und kurzen Schabern überlagert, einer konträren Textur aus scharfen Rauschklängen, die schnell und brutal mit scharfen Schnitten wechseln und mit metallischen Schlaggeräuschen kombiniert werden, gegenübergestellt wird, dann ist die Klangwirkung nicht einfach nur „interessant“, es werden vielmehr musikalische Charaktere geformt, die gerade in der Mischung von Technik und „Pseudo-Organik“ in neue Ausdrucksdimensionen vorstoßen, die Technisches und Organisches nicht mehr als unvereinbare Oppositionen behandeln, sondern zu einer neuen Einheit verschmelzen.

Apropos Kaffee: In Osserpse wird die Technik ganz anders verwendet. Hier wird die Aufnahme des Siedens und Aufkochens einer Espressomaschine zugespielt. Ercklentz/Neumann improvisieren zu den konkreten Klängen. Sie musikalisieren, intensivieren und kommentieren sie. Um dies in so brillanter Weise wie auf der vorliegenden Aufnahme realisieren zu können – Osserpse gehört unbedingt zu den überzeugendsten und fein ausgehörtesten zu einem Höhepunkt führenden Crescendi der abendländischen Musikgeschichte, die spätestens seit dem 19. Jahrhundert an Steigerungsprozessen schon einiges zu bieten hat – bedurfte es in Abstimmung mit den Zuspielklängen einer sekundengenauen Festlegung einzelner Spielaktionen. Im Konzert spielen die Musikerinnen bei diesem Stück mit Stoppuhr. Aus dem technischen Setting ergeben sich neue Praktiken der Produktion. Das Spektrum der Möglichkeiten, die das schriftlose Spiel bietet, ist immens. Es macht Sinn, hier von Improvisationskompositionen zu sprechen.

Dies gilt für alle der versammelten Aufnahmen, wobei der improvisatorische Spielraum, je nach Konzept des Stückes ein anderer ist. In Passer par tout spielt ebenfalls die Technik mit. Es werden vier unterschiedliche Rauschklänge per Zuspiel eingeblendet, die von den Interpretinnen als Flächen wahrgenommen werden. Jeder dieser Rauschflächen – oder Fenster sind bestimmte Spielaktionen zugeordnet, die live ausgeführt werden. In Passer par tout interagieren die Interpretinnen demnach nicht bloß miteinander sondern auch mit den eingespielten Klangflächen.

ALienation dagegen lebt aus dem klanglichen Kontrast energiereicher Liege-Geräuschklänge und rhythmisch artikulierter instrumentaler Artikulation, die sich aus der abstrakt unverortbaren Klanglandschaft des Beginns allmählich herausschält. Das „Groovestück“, das sich so ergibt, bleibt eigentümlich, kann doch auch in der free-jazzartigen Kulmination am Ende die „Vorgeschichte“ der Entwicklung nicht vergessen werden.

Bei dem letzten der hier vorgelegten Stücke handelt es sich um die Klangspur einer Performance-Aktion der beiden Künstlerinnen. Die Videobrücke Berlin Stockholm ist ein gefakter Audio und Video Live-Stream. Bei der Aufführung wird dem Publikum suggeriert, dass die in Stockholm live-spielende Andrea Neumann mit Sabine Ercklentz musiziert, die sich in Berlin befindet und per Live-stream zugeschaltet wird. Um ein Fake handelt es sich bei der Aktion, weil der Live-Stream lediglich vorgetäuscht wird und Andrea Neumann tatsächlich mit einer vorbereiteten DVD interagiert, in die alle digitalen Audio- und Bildstörungen nachträglich eingearbeitet wurden. Der musikalische Ablauf ist stark durchgestaltet und als Komposition wahrnehmbar. Weil in der Konzertsituation dem Publikum jedoch das technisch avancierte Setting des Live-Streams glaubhaft vorgegaukelt wurde, konnten die Konzertbesucher die kompositorischen Qualitäten des Stückes nicht wahrnehmen.

In Videobrücke Berlin Stockholm reflektiert das Improvisationsduo humorvoll die Verwendung von digitalen Störgeräuschen. Wie in einem Vexierbild lassen sich diese der Situation entsprechend als Störungen wahrnehmen oder aber – mit veränderter Wahrnehmungseinstellung – als Bestandteil einer durchgestalteten Komposition. Dieses Spiel mit der ästhetischen Differenz enthält einen für die Arbeit der Künstlerinnen typischen Aspekt, der bereits in den vorangegangenen Stücken begegnete. Auch in Videobrücke Berlin Stockholm setzen die beiden Musikerinnen die Strategie der Abweichung im Rückgriff auf eine ältere Mediensituation ein: der Live-Stream erweist sich als „traditionelle“, vorproduzierte DVD. Die Mediengeschichte schreitet nicht einem Postulat des Fortschritts gehorchend voran, ästhetische Erfahrung lässt sich vielmehr gerade aus dem Spiel mit verschiedenen Mediensituationen erzeugen. Neue technische Möglichkeiten verdienen es, hinterfragt zu werden. Dies kann durchaus auch mit Humor geschehen.
- Marion Saxer -

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Lasse-Marc Riek: Harbour

Review(s):
Touching Extreme
Aside from the funny cover (partly explicated by a mini-movie contained in the disc), 2010’s LAlienation is a good album by Sabine Ercklentz and Andrea Neumann, who integrate the origin of their instruments (trumpet and a specially designed amplified piano frame) with cunningly sharp electronics. These procedures yield results that sound organically coalesced and entirely acceptable both rhythmically and compositionally. The artists pay attention to every single constituent of the electroacoustic ambit, at times giving birth to pulsing patterns emerging from peculiar superimpositions of disparate timbral specimens (including an espresso Bialetti machine, which gives the title to the first track). Mostly fending off the trivial wheezing-in-tube factor, Ercklentz privileges pop-fizz-and-clatter minute dynamism, which – magnified and duplicated in chains of changing shapes, or just enhanced by equalization – produce textures in which rich-sounding rough edges are coupled with a general sense of weightlessness (in this case, a positive trait). Neumann appears to be the one supplying the larger chunks of material for the lower region of the spectrum, besides adding welcome intrusions of springing metal and humming ominousness, but the emissions are so well jumbled that it is often infeasible – and ultimately futile – to recognize who does what. This interesting concoction of deceptively elemental structures and composite resonances releases bewitching scents little by little, and is a pleasure to listen to.
- Massimo Ricci -

Vital Weekly
Quite a deceiving cover here which looks like the poster of a b-movie. Yet the music is nothing like that. Sabine Ercklentz plays trumpet and electronics and Andrea Neumann plays inside piano and mixing desk. Especially music by the latter we came across in the field of improvisation, and this disc is surely another fine work in that direction. But its also an expansion of their territory. Somewhere in the second piece, the title piece there is all of a sudden a rhythm coming in, which must be like heresy in the world of improvisation. The whole work is pretty vibrant with the trumpet being the sole fighter on the side of all things acoustic. It seems to me that the electronics play the main role here. Things are punched in and out and adds a certain roughness to the recording. Its a wild affair this one, with that trumpet in the middle of that battle of electronics, which are played as a collage like patterns. Sometimes Neumann plays rhythms on her piano, and even there is a bit of spoken word on 'Twin Quartet'. An excellent, most daring release of improvised music. Also included is a film for the title track, which is hard to believe - but a b-movie in itself. A most confusing ending to a great CD.
- Frans De Waard -

Paris Transatlantic
In case you're wondering whether there's an apostrophe missing between the L and the A, the album cover, with the title in huge white letters on the hillside, makes it clear. Los Angeles meets alien meets nation, I suppose. The cover also shows our two protagonists, trumpeter Ercklentz and inside pianist Neumann, with garlands of – are those onions? - round their necks, decked out in what look like swimsuits and made up to look like Virgil Tracy from Thunderbirds. Not so much Lalienation as Supermarionation, if you like. An eight-minute short film included on the disc as an mpeg video file tells the story of the cover, showing our intrepid lassies emerging from the Pacific (maybe that's seaweed then, not onions) crossing the City of the Angels and setting up the photo shoot. It's fun, and certainly original, but the disc works perfectly well without it. Marion Saxer's nine-page accompanying essay in the booklet is a good read, too, but the music needs no explanation. In addition to their instruments of choice, neither of which sound much like a trumpet or a piano (but you're all hip to "extended techniques" now), Ercklentz and Neumann make extensive use of electronics, not only to incorporate local found sounds – the gurgle of an espresso percolator in "Bialetti" is immediately recognisable – but to transform and sequence them into what are at times remarkably accessible compositions, both harmonically and rhythmically. Yes, you can even tap your feet to "Twin Quartet" and almost hum along with parts of the title track. That said, you're not likely to hear this on your local Top 40 station in the near future, but Ercklentz and Neumann have thoroughly mastered the lingua franca of contemporary improvised music, with its puffs, fizzes, twangs and scrapes, and demonstrate convincingly that it can and should, given the right encouragement, speak to a wider public than it attracts at the moment. Hell, you might even find someone popping it into their car stereo in L.A. one day.
- Dan Warburton -

The Watchful Ear
So the CD in question tonight is Lalienation, the relatively recent duo release by Berlin musicians Sabine Ercklentz (trumpet and electronics) and Andrea Neumann (inside piano and electronics) on the Concrete offshoot of the Herbal International label. Before writing anything about the music mention must be made of the sleeve design for this one, which really stands out as something very different for an improv release. The two musicians stand, weirdly made up so as to look like wooden figures straight out of a Gerry Anderson animation, in front of the Hollywood sign, though the letters have been altered to read LALIENATION. What all of this means I really have very little idea, but it is certainly a striking and very original sleeve design, not what we might expect, which in places is also what we may think about the music on the CD.

I think I first heard these recordings in a demo state a couple of years ago. When I first put this CD into the player a week or so back I had forgotten about this, but the music on the CD is very distinct, primarily because of the use of rhythm, mainly on the album’s title track, which is the second piece here. Before this, the disc opens with a very nice study of short textures and juxtaposed electronic and acoustic sounds called Bialetti. the lengthy sleeve notes (another break from the norm here) reveal some of the sounds we hear to be a recording of a coffee machine (perhaps the track title refers tot he machine’s brand name) burbling away, something I did not notice two years ago, and would probably not have realised without the sleeve note pointer now, though once you know the sounds do become clear. This opening piece is maybe my favourite on the album, sounding very “present” and vibrant in some way. Lalienation then, the second piece begins in a similar area but then breaks up into a kind of disjointed, angular rhythm made up from very short bursts of sound, presumably processed and sequenced in some way, though as the music seems to be entirely improvised it could be that much of this is done manually.

I’m really torn about how I feel about this track. As the rhythmic elements continue and Ercklentz begins to play short spiky trumpet parts over them it all seems very simple and obvious, and yet, it isn’t obvious at all that these musicians should work this way, that they should produce music with this oddly jagged groove to it. Rhythms, at least not of this kind are something of a no-go area in this type of improvised music, and while the actual sounds here and how they are used do not feel at all comfortable to me perhaps that’s the point, we listeners maybe aren’t meant to feel safely in our comfort zones. For sure I have found myself fighting a natural urge to dislike the rhythmic element to the music, but at the end of the day the music challenges me here, and that can never be a bad thing.

Ortlaut, the third track again drifts through sections of instantly collaged abstraction that also includes some kind of indoor field recording in the mix before cracking up into tiny fragments that fly past, coming close to the clear pulse of the second track, but ending up a little too fast and oblique in nature to become anything you could tap your foot to. The sleeve notes suggest the music on this piece is directly influenced by technology, and that originally the work was presented on many different kinds of speaker, a factor that apparently cannot be replicated on a single CD. Indeed I am reminded of digital technology by this piece, the slow loading of websites or downloads, gradually speeding up until just a blur as they come to their end.

Passer par tout, the fourth piece here has a far more open, organic feel to it, but it appears to actually be a quite tightly preconceived conceptual work, with four pre-recorded sounds slowly faded into the music, with the musicians seemingly then taking these as background colour for the musicians to play into, possibly in a vaguely composed manner, possibly not, as the liner notes hint in this direction without really being clear. There is a feeling of a little more space and calm in this track, with distant whistles and murky background clouds providing much of the interest, with additionally added elements few and far between. The disc’s audio tracks then end with Twin Quartet, another conceptual piece that apparently “deals with expectations of an audience who watches an event streamed live, though the live stream is actually a preproduced video”. It seems that a live audience were duped into thinking they would be watching a live stream of an improvisation, when in fact they were watching a pre-recorded film. Exactly how this information can be applied to the act of listening to the audio sound on this CD I am not sure. With the exception of a slightly different recording colouration (this piece was made more than a year after the others) it just sounds like another track here, again slipping into peculiar rhythms, with the sparse trumpet almost duetting with field recordings of spoken word broadcasts also appearing here and there.

Picture 1Then there is also a film included on the disc, which turns out to be a kind of promo video for the album’s title track, a somewhat peculiar one at that. Shot in Los Angeles, the video begins with a woman getting into her car and choosing the LAlienation CD to play on the stereo. the film then cuts to a shot of the seashore, where, as the music begins, Ercklentz and Neumann, dressed as they appear on the CD sleeve walk out of the water and then set about wandering around LA, where, dressed in their alien garb they are looked at oddly by the locals. They try and flag down a car, with little luck, before chancing across the woman who began the film, who, while on th phone leaves her car with the keys in it. The strange Ercklentz and Neumann figures then take the car and drive to the Hollywood sign, where they climb up, dragging a camera tripod with them, and take the photo that appears on the front of the CD.

I would imagine the film simply depicts the sense of not belonging that the two musicians felt in the LA culture at some point, positioning them as alien to the glamour and glitz of the city, and yet still following the path of all tourists to the Hollywood sign, not really knowing why they would be doing so. The addition of the film here doesn’t necessarily add anything to the music, but its a nice, very original and highly ambitious touch. There is simply nothing else like this out there right now. For certain, the inclusion of a video won’t open up the music to any wider audience, so I suspect it has been added as a wry and certainly very humorous glance at the feeling of alienation that musicians in this area of music feel when considering the bigger musical picture. Certainly this is an interesting release that deserves more attention than I have seen it get so far. There is much to discuss here.
- Richard Pinnell -

Just Outside
Helluva cover. The first two letters are capitalized on the Herbal site which, combined with the clear visual reference of the hillside sign and the less clear nod to...well, something, maybe Grade D-movies, one might have expected some commentary on entertainment culture but, if so, it's pretty oblique. Fine by me, as these six trumpet/inside piano duets are more than strong enough to stand on their own. The liner notes by Marion Saxer foreground notions of texture and that's certainly one of the standout qualities here--much of the music simply sounds gorgeous, the timbres of the brass and excited piano wire melding beautifully. It's also, in part, far more approachable than one would suspect, pieces like "Bialetti" having a firm rhythmic base, Ercklentz' horn echoing Bowie's bluesy romanticism. There are beats in play elsewhere, never too intrusive, always tempered with digressions into arrhythmia (!) and a good bit of quasi-melodic content. But the rigor with which the music is assembled precludes any too-easy digestion. Rather, the pair strikes a juicy, slightly itchy balance between the accessible and abstract, amply rewarding both aspects. The disc includes an MPEG4 file which, in my ignorance of all things ipodistic, I was unable to open. Don't let that dissuade you, though--a fine recording.
- Brian Olewnick -

Monsieur Delire
Sabine Ercklentz (trompette, électroniques) et Andrea Neumann (cadre de piano, électroniques) travaillent ensemble depuis un bout de temps, dans divers projets, mais leur duo est un lieu de création particulier, où elles se permettent un peu de tout. LAlienation (on aurait envie d’y mettre une apostrophe, oui, sauf que la pochette faisant allusion aux grosses lettres blanches du “Hollywood”, on comprend qu’il s’agit d’un jeu de mots entre Los Angeles et alienation) – LAlienation, donc, couvre une palette large, entre l’impro libre microsonique, le field recording et le post-jazz. Voilà un disque stimulant (par les techniques utilisées, mais aussi les juxtapositions), aguichant (on y trouve de jolies mélodies) et varié (chacune des cinq pièces propose un cadre, des outils et une approche différents). Et c’est la pochette la plus saisissante à m’être passée entre les mains dernièrement!

Sabine Ercklentz (trumpet, electronics) and Andrea Neumann (piano frame, electronics) have been working together for a while now, in various projects, but their duo remains a special creative space where they can try a little of everything. LAlienation covers a lot of ground, from microsonic free improvisation to field recording and post-jazz. This is a stimulating record (the techniques used, their juxtaposition), sexy (there ARE some pretty melodies), and diverse (each of the five tracks has a different frame, tools and concept). And it’s the most striking cover artwork I have seen in a while!
- François Couture -

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